Dieses Haus war das erste Architekturprojekt, bei dem der Maler Hundertwasser mitgestalten konnte. Insgesamt hat Hundertwasser um die 50 Architekturprojekte und Fassadengestaltungen ausgearbeitet, davon sind weltweit deutlich mehr als die Hälfte realisiert worden. Keines der in Folge erstellten Gebäude konnte jedoch, was Besucherzahlen und Publikationen betrifft, einen derartigen Erfolg erzielen. Der Grund dieses einzigartigen Erfolges mag auf das fruchtbare Zusammenwirken zwischen dem bekannten und erfahrenen Architekten Krawina und dem emotions- und phantasiebetonten Maler Hundertwasser zurückzuführen sein.
Es ist davon auszugehen, dass Hundertwasser bei diesem seinem ersten Architekturprojekt aus der – später durchaus auch
kontroversiellen Auseinandersetzung mit dem Architekten Krawina für seine späteren baulichen Arbeiten wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Hundertwasser hat sich auch überaus positiv und sogar euphorisch über die Leistungen Krawinas geäußert, womit spätere Bemerkungen, mit welchen er die Leistungen des Architekten herunter zu spielen versuchte, wenig übereinstimmen. So verglich Hundertwasser in seinem Tonbandbrief an den Architekten vom 10. März 1980 dessen bis dahin erbrachte Entwurfsleistungen mit denen der bekannten österreichischen Architekten Otto Wagner und Josef Hoffmann. Diese architektonische Leistung, so war sich Hundertwasser sicher, würde in die Architekturgeschichte eingehen - und nicht nur in die österreichische.
Mit dem Hundertwasser-KrawinaHaus wurde der Grundstein für die weiteren Hundertwasser KunstBauwerke in Österreich und weltweit gelegt! Hier ist sozusagen die "Geburtsstätte" und hier, im INFO-SHOP des Hundertwasser-KrawinaHauses, können Sie sich über das Haus selbst, über den Maler Friedensreich Hundertwasser (1928-2000), über den Architekten Univ.-Prof. Josef Krawina und seine Planungsziele, sowie über alle wesentlichen Hundertwasser KunstBauwerke, anhand von ausgestellten Bildern und Schriften, umfassend informieren.
Das Hundertwasser-KrawinaHaus ist heute eines der meistbesuchten Gebäude in Österreich und zählt somit, in diesem Sinne, zu den wichtigsten Kulturgütern dieses Landes. Es ist ein buntes, begrüntes Märchenschloss zwischen grauen, genormten Großstadthäusern, das den Wunsch der Menschen nach Harmonie, Individualität und Menschlichkeit erfüllt. Hier kann der Mieter frei sein, sich unterscheiden von seinen Nachbarn, den Kontakt zur Natur im Wechsel der Jahreszeiten – sogar mitten in der Stadt – wieder finden und sich an der phantasievollen künstlerischen Gestaltung des Gebäudes erfreuen.